Wie isst Deutschland? Der BMEL-Ernährungsreport

Wie isst Deutschland

Der BMEL-Ernährungsreport, jährlich herausgegeben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, bietet umfassende Einblicke in die aktuellen Ernährungsgewohnheiten und -präferenzen der deutschen Bevölkerung. Seit 2016 werden jährlich Verbraucherinnen und Verbraucher zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt. Wie essen die Deutschen aktuell? Unsere Zusammenfassung des aktuellen Berichts* aus 2023 verrät Einzelheiten zu den Top 5 Attributen, die für die Verbraucher in ihrer Lebensmittelauswahl am wichtigsten sind.

 

Bewusstsein für Gesundheit und Umwelt

Die Mehrheit der Deutschen legt wie schon in den Vorjahren weiterhin großen Wert auf gesunde Ernährung. 91 Prozent der Befragten achten auf gesundes Essen, wobei dieser Aspekt für ältere Menschen noch wichtiger ist als für die Jungen (94 Prozent bei über 60-Jährigen im Vergleich zu 88 Prozent bei 14- bis 29-Jährigen). Neben Gesundheit rückt auch das Umweltbewusstsein weiter in den Fokus. Viele Menschen möchten gut informiert Entscheidungen treffen und wissen, wie ihre Lebensmittel produziert werden. Transparenz bei der Lebensmittelkennzeichnung, etwa durch den Nutri-Score, das Biokennzeichen oder das staatlich verbindliche Tierhaltungskennzeichen, wird immer wichtiger​​. Allgemein legen die deutschen Verbraucher einen großen Wert auf Siegel, die ihre Lebensmittel kennzeichnen.

 

Fleischkonsum und pflanzliche Alternativen

Ein deutlicher Trend ist die immer weiter fortschreitende Reduktion des Fleischkonsums. Besonders junge Menschen essen seltener täglich Fleisch. Insgesamt geben 46 Prozent der Befragten an, ihren Fleischkonsum bewusst einzuschränken und sich flexitarisch zu ernähren. Acht Prozent bezeichnen sich als Vegetarier und zwei Prozent als Veganer. Pflanzliche Alternativen, wie solche auf Basis von Getreide oder Hülsenfrüchten, gewinnen zunehmend an Beliebtheit. 63 Prozent der Käufer solcher Produkte geben an, dass der Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile wichtige Kaufgründe sind​​.

 

Preisbewusstsein und Regionalität

Angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten achten immer mehr Menschen auf Angebote. 73 Prozent der Befragten suchen aktiv nach Rabatten und legen Wert darauf, dass Lebensmittel preiswert sind. Trotzdem sind viele bereit, für Fleisch aus artgerechter Haltung mehr zu bezahlen. Dies zeigt ein zunehmendes Bewusstsein für Tierwohl und faire Bedingungen in der Landwirtschaft.

Die Herkunft der Lebensmittel spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Besonders bei Eiern, Gemüse und Obst bevorzugen die Befragten Produkte aus der Region. Diese Regionalität gilt auch für Brot und Backwaren, bei denen 81 Prozent der Befragten regionale Produkte bevorzugen​​.

 

Weniger Zucker, Fett und Salz

Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts ist die Reduktion von Zucker, Fett und Salz in verarbeiteten Lebensmitteln. 82 Prozent der Befragten befürworten weniger Zuckerzusatz in Fertiglebensmitteln. Ein Großteil der Menschen achtet beim Einkauf auf den Gehalt dieser Inhaltsstoffe, wobei der Fokus auf Zucker am stärksten ist. 62 Prozent überprüfen regelmäßig den Zuckergehalt, gefolgt von Fett (49 Prozent) und Salz (29 Prozent)​​.

 

Erwartungen an die Politik

Die Befragten erwarten auch immer häufiger ein stärkeres Engagement der Politik für artgerechte Tierhaltung und transparente Lebensmittelkennzeichnung. Dies entspricht dem Ziel der Bundesregierung, eine Ernährungsstrategie zu entwickeln, die allen Menschen eine selbstbestimmte und gesunde Ernährung ermöglicht, unabhängig von Einkommen, Bildung oder Herkunft. Bundesminister Cem Özdemir betont, dass gute Ernährungspolitik auch eine Frage der Fairness ist und die Entscheidung für eine gesunde Ernährung im Alltag erleichtern soll​​.

 

Fazit

Der BMEL-Ernährungsreport 2023 zeigt, dass die deutschen Verbraucher zunehmend auf gesunde, umweltfreundliche und transparente Lebensmittel achten. Die Reduktion des Fleischkonsums und die steigende Beliebtheit pflanzlicher Alternativen spiegeln ebenso einen bewussten Umgang mit Ernährung wider. Die Industrie ist gefordert, diese Entwicklungen weiter zu unterstützen und die Voraussetzungen für eine gesunde und faire Ernährung zu schaffen.

Weitere Details entnehmen Sie dem Originaldokument, das über folgenden Link abgerufen werden kann.

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Quelle: BMEL Ernährungsreport, Deutschland wie es isst, 2023

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